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Der Begriff Alkyon geht zurück auf die Bezeichnung des Eisvogels (griechisch „halkyon“ oder „alkyon“). Halkyonische Tage bezeichnen einen vierzehntägigen Zeitraum um die Wintersonnenwende und werden metaphorisch als schöne und gelassene Zeit verwendet.

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 Herkunft

Friedrich Nietzsches gern benutztes Wort „alkyonisch“ oder „halkyonisch“ bedeutet seelisch vollkommen. In seinem Werk „Also sprach Zarathustra“ wird das Bild der Stille in Bezug auf den Stil eben jenes Werkes verwendet. Der Mythos steht also für Ruhe und Gelassenheit genauso wie für eine kurze Pause nach überstandenen und vor neuen Stürmen.

Als halkyonische Tage bezeichnete man im antiken Griechenland einen Zeitraum von vierzehn Tagen im Dezember um die Wintersonnenwende. Die halkyonischen Tage wurden wegen des gewöhnlich schönen Wetters und der Windstille geschätzt, das Meer war in dieser Zeit ruhig und gut befahrbar. In diesen Zusammenhang gehört der Mythos von Alkyone, der Tochter des Aiolos. Alkyone (attisch Halkyone) war mit Keyx verheiratet. Nachdem sie ihren Mann verloren hatte, suchte sie ihn lange vergeblich. Schliesslich wurde sie von den Göttern aus Mitleid in einen Eisvogel verwandelt. Ihr wurde das Privileg des schönen Wetters während ihrer Nist- und Brutzeit gewährt.

In dem pseudoplatonischen (Platon zu Unrecht zugeschriebenen) literarischen Dialog Halkyon („Der Eisvogel“) erzählt der Philosoph Sokrates seinem Freund Chairephon den Mythos von Halkyones Verwandlung (Metamorphose) in einen Eisvogel. Das fiktive Gespräch findet während der halkyonischen Tage statt und die beiden Freunde hören den Ruf des Eisvogels.

In seinem wunderbaren Buch „Vom Leben und Sterben im tibetischen Buddhismus“ spricht Sogyal Rinpoche vom Bedürfnis der Seele, im Gleichgewicht zu sein. Diese stetige „Anspruch“ des Menschen, in der Balance der seelischen Stürme Ruhe und Ausgleich zu finden, kann als Ausgangspunkt für eine Beratung gelten.

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Die Schule von Athen gezeichnete vom Renaissancemaler Raffaello Santi (1483-1520) als Teil der „Stanza della Segnatura“, Vatikanisches Museum in Rom.

Dieses Bild stellt die berühmten damaligen Philosophen im Diskurs dar. In der Mitte Platon und Aristoteles, gehend, diskutierend, Platon die Hand gegen Himmel deutend, als „Zeichen“ seiner Prägung durch die Ideenlehre, und anderseits Aristoteles, die Hand Richtung Erde deutend.